

Umzug Alles neu – und jetzt?
Hier erfahrt ihr, wie Josi und Romy nach einem Umzug den Neuanfang erlebt haben.

Wir haben zwei Kinder besucht, die wegen des Umzugs ihrer Familien einen Neuanfang gemeistert haben. Was hat ihnen das Einleben in der neuen Umgebung leichter gemacht? Wie haben sie neue Freunde gefunden? Josi und Romy erzählen es euch selbst.
Josis Herausforderung Umzug in eine andere Stadt
Josi ist mit ihrer Familie von Münster nach Köln gezogen. Lest hier, wie sie den Umzug erlebt und wer ihr bei der Eingewöhnung geholfen hat. Was toll ist: Josi hat jetzt sogar ein Haustier.

JOSI:
„Zuerst war ich traurig, wegziehen zu müssen, weil ich in Münster sehr glücklich war. Aber ich habe mich auch darauf gefreut, dass wir in Köln eine große Wohnung bekommen würden mit einem größeren Zimmer für mich. Außerdem habe ich noch meine Schwester. So habe ich mich nicht ganz alleine gefühlt.
Meine Möbel habe ich alle aus Münster mitgenommen und konnte entscheiden, wo sie im neuen Zimmer stehen werden. Auch die Zimmerfarbe habe ich selber ausgesucht. Das neue Zimmer war also gar nicht so fremd für mich.
An meinem ersten Tag in der Schule waren die Kinder und die Lehrerin fremd für mich. Aber ich konnte die Schule schon vor den Sommerferien besuchen und die neue Klasse kennenlernen. Es gab auch zwei Kinder, die mir alles gezeigt haben und die sich an dem Tag um mich gekümmert haben. Das war gut, denn ich war sehr schüchtern. Die Lehrerin hatte mit der Klasse vorher schon über mich gesprochen und wir hatten ein Foto von mir hingeschickt.
Und am ersten Schultag nach den Ferien kannte ich die Klasse schon und wusste, wie die Kinder sind. Ich war erleichtert, dass die Klasse so nett war.
Am meisten geholfen in der neuen Stadt haben mir zwei Kinder aus meiner neuen Klasse, mit denen ich mich richtig gut verstanden habe. Was mir auch sehr geholfen hat, war der Alltag, dass ich ganz genau wusste, wie der Ablauf war. Und was auch ganz toll war, war, dass wir im neuen Zuhause Haustiere haben konnten. Darauf habe ich mich sehr gefreut, denn das ging vorher in Münster leider nicht. Als wir nach Köln zogen, haben meine Schwester und ich zwei Kaninchen bekommen und später zwei Katzen. Ich habe heute noch Kontakt mit meiner besten Freundin aus Münster, wir schreiben uns und sie war schon ein paar Mal zum Übernachten hier. Der Kontakt ist mir sehr wichtig.
Am Anfang habe ich meine alte Nachbarschaft vermisst. Mir war hier oft langweilig, weil ich mich ja mit noch niemandem verabreden konnte. Und dann standen da noch so Kartons in meinem Zimmer. Das hat mich belastet, weil ich keine Unordnung mag.
Am Ende fand ich, dass der Umzug für mich eine gute Sache war. Ich habe das Gefühl, dass ich dadurch selbstbewusster geworden bin und nicht mehr so schüchtern. In der ersten Klasse war ich so richtig still, habe nie etwas gesagt oder aufgezeigt. Und das hat sich nach dem Umzug geändert.“
Was Josi Kindern rät, die in eine neue Stadt umziehen müssen:
„Wichtig finde ich, dass man seine alten Kontakte behält und nicht aufgibt. Und dass man in der neuen Klasse auch mal auf andere Kinder zugeht und fragt, ob man sich verabreden möchte. Und man sollte offen sein, wenn man selber gefragt wird.“

Romy auf dem Land
Jetzt ist manches besser
Romy war zuerst sehr traurig, dass die beiden alten Hauskatzen nicht mit umziehen konnten. Doch heute hilft ihr ein ganz besonderer neuer Freund dabei, das Leben außerhalb der großen Stadt zu genießen. Hier erfahrt ihr, wie Romy ihren Umzug erlebt hat.
„Ich erinnere mich noch gut daran, als wir vor zwei Jahren in den Sommerferien aus der Innenstadt von Köln in einen außerhalb liegenden Stadtteil gezogen sind. Meine Eltern haben ein Haus gesucht, seitdem ich geboren bin, und deswegen haben wir immer mal wieder Häuser angeschaut.
Als klar war, wohin wir ziehen würden, habe ich mir keine Sorgen gemacht, denn dadurch, dass mein Onkel und meine Tante hier vorher gewohnt haben, kannte ich meine beste Freundin hier vorher schon. Auch in der Umgebung kannte ich mich vorher schon aus und ich habe sogar das gleiche Zimmer wie meine Cousine bekommen, weil unsere Häuser gleich aussehen.
An meinem ersten Tag in der neuen Schule war ich sehr aufgeregt. Aber es gab ein Mädchen, das ich noch aus meiner alten Schule in der Innenstadt kannte. Ich habe mich am Tag vor meinem ersten Schultag an der neuen Schule schon mit ihr getroffen. Das fand ich schön. Und am nächsten Morgen hat sie vor der Schule auf mich gewartet und wir sind zusammen in die Klasse gegangen. Ich konnte auch neben ihr sitzen. Die anderen Kinder waren auch nett und haben in der Pause mit mir gespielt. Als ich nach Hause kam, habe ich mich gefreut.
Es gab auch Dinge, die nicht schön waren, denn ich musste von meinen Katzen Bonnie und Clyde weg. Die waren schon so alt und konnten nicht mit umziehen. Bonnie hatte sich ein neues Zuhause bei einer Nachbarin gesucht und Clyde hat sich bei einer Freundin so wohl gefühlt, dass wir ihn nach dem Urlaub dort gelassen haben, damit er nicht nochmal umziehen muss. Ich habe auch meine Freundinnen und meine Schule vermisst, aber am allermeisten Bonnie und Clyde.
Bonnie ist ein halbes Jahr, nachdem wir hierhergezogen waren, gestorben. Da war ich noch trauriger und Clyde ist dann im letzten Jahr gestorben.
Aber dann endlich haben meine Eltern erlaubt, dass wir einen Hund bekommen. Ich habe ganz lange versucht, sie zu überreden. Das wollte ich eigentlich schon immer. Seit Flo da ist, fühle ich mich hier endlich wie zu Hause. Flo hat alles wieder gut gemacht. Aber es hat fast zwei Jahre gedauert.
Heute vermisse ich Bonnie und Clyde manchmal noch, aber eigentlich mag ich’s hier. Ich habe auch noch Kontakt mit allen Freundinnen, aber ich finde es doof, dass ich so weit fahren muss, um sie zu sehen. Aber dafür kann ich hier immer rausgehen oder mit meinen Eltern im See baden. Das ist schon schöner als in der Innenstadt.“
Fotos:
Vera Nolte