

Verlassene Orte - Geheimnisvoll und schaurig-schön
Es gibt Landstriche auf der Welt, wo noch niemals Menschen gelebt haben. Urwälder und Wüsten, zum Beispiel. Und es gibt Orte, die früher einmal belebt waren und heute verlassen sind: so genannte Lost Places. Sie wirken oft geheimnisvoll und manchmal auch ein bisschen schaurig. Weil hier Menschen ihre Spuren hinterlassen haben, aber selbst nicht mehr zu sehen sind.

Diese geheimnisvollen verlassenen Orte ziehen Neugierige an. Menschen, die tolle Fotos machen wollen, etwa. Oder Abenteuerlustige, die auf Entdeckungsreise gehen möchten. Wie spannend der Besuch eines dieser verlassenen Orte ist, hängt unter anderem davon ab, was dort früher war: eine Fabrik oder ein Dorf, ein Freizeitpark oder ein Krankenhaus, eine Goldgräberstadt oder eine Raumstation.
Verlassen sind diese Orte zum Beispiel, weil sich der Betrieb nicht mehr lohnte. Oder weil etwa in der Region rund um die Goldgräberstadt irgendwann kein Gold mehr gefunden wurde.

Was macht die Lost Places besonders?
Die Zeit steht nicht still. Das sieht man den meisten Lost Places an: Pflanzen wachsen in ehemals bewohnten Räumen, Rost frisst sich durch Metall, Tiere ziehen ein … Man sagt „Die Natur holt sich das Land zurück.“ Wenn sich niemand um den Erhalt der Gebäude und Einrichtung kümmert, kann Regen Holz und anderes Material zerstören. Die Wurzeln der Pflanzen drücken sich durch Mauern und reißen manchmal sogar Beton auf. Sonne und Wind lassen Farben verblassen. Wenn der Wind Samen herbeiweht, wachsen auf dem Gelände Pflanzen, die es früher dort nicht gab. Genau das macht den Zauber dieser Orte aus!

Tipps für eure Entdeckungstour
Einfach losmarschieren und das verlassene Gelände erkunden? Keine gute Idee! Denn dort, wo Mauern Risse bekommen, Fenster zersplittert sind und alte Maschinen oder Fahrzeuge rosten, ist es gefährlich. Außerdem ist das Betreten vieler verlassener Gelände gar nicht erlaubt. Deshalb gilt: Vor dem Besuch von einem Lost Place immer eine Genehmigung einholen! Ihr könnt zum Teil im Internet schauen, welche Orte man besuchen darf. An einigen Orten gibt es offizielle Führungen. Damit geht ihr auf Nummer sicher.
Wenn ihr mit Eltern oder anderen Erwachsenen einen Lost Place erkunden wollt, den man auch betreten darf, braucht es ein bisschen Vorbereitung. Beachtet, dass das Gelände manchmal uneben ist und ihr bei der Erkundung eure Hände vor Rost und Splittern schützt. Das Aufbrechen von verschlossenen Türen oder Fenstern ist natürlich nicht in Ordnung! Fotografieren allerdings schon. Am besten habt ihr deshalb Folgendes dabei:
- Handy oder Kamera
- Evtl. Stativ
- Taschenlampe oder Stirnlampe
- Lupe
- Evtl. auch Notizbuch und Stift
- Feste Schuhe
- Handschuhe
- Snacks und Wasser
Ein Satz, der vieles sagt
Menschen, die regelmäßig Lost Places besuchen, nennen sich Urbexer – von Urban Explorer. Übersetzt ins Deutsche bedeutet urban exploring so etwas wie die Erkundung von städtischem Gelände. Denn viele verlassene Orte sind in Städten oder waren einmal Städte. Unter den Urbexern gilt die Regel: „Hinterlasse nichts als Fußspuren, nimmt nichts mit außer Fotos.“ Ihr sollte also weder Feuer machen noch Müll hinterlassen, nichts zerstören und möglichst sorgfältig mit dem Ort und der Natur dort umgehen.

Wo geht’s lang zum Lost Place nebenan?
Im Internet gibt es viele Seiten, die interessante Lost Places in Deutschland zeigen. Aber Achtung: Schaut immer, ob der Besuch erlaubt und sicher ist!
Hier sind drei Internetseiten, auf denen ihr euch zusammen mit euren Eltern informieren könnt: